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Landtagswahlen in Schleswig-Holstein: Das sagen die Parteien zum Freiwilligendienst

In Schleswig-Holstein wird am kommenden Sonntag, 8. Mai 2022 gewählt. Dies haben wir uns als Anlass genommen, die Parteien zu fragen, wie sie zum Freiwilligendienst stehen. Bei den Parteien, die uns kurzfristig nicht mehr antworten konnten, haben wir selbst ins Parteiprogramm geschaut. Bei den Linken sind wir leider nicht fündig geworden, weshalb sie in dieser Zusammenfassung nicht auftauchen.

Was ist ihre grundsätzliche Haltung zu Freiwilligendiensten?

Die Freiwillige leisten durch ihr Engagement einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Zudem spielen Freiwilligendienste eine wichtige Rolle in der persönlichen Entwicklung. Junge Menschen in den verschiedenen Freiwilligendiensten sollen auch weiterhin unterstützt werden.

Wie möchten Sie die derzeitigen Freiwilligen Dienste in der Zukunft entwickeln? Haben Sie Konkrete Reformvorhaben für Freiwilligendienste in der nächsten Legislaturperiode?

Die SPD setzt sich seit Jahren für eine bessere Anerkennung der Arbeit der Freiwilligendienste ein. Die Initiative von SPD und SSW im Landtag von Schleswig-Holstein hat einen Beschluss des Sozialausschusses für bessere Rahmenbedingungen der Freiwilligendienste hervorgebracht.

Auch weiterhin will sich die SPD für eine bessere Wertschätzung und höhere finanzielle Anerkennung einsetzen. Zudem soll die Landesförderung angehoben werden und weitere Ermäßigungen im ÖPNV, in Schwimmhallen, Kinos und Museen auf den Weg gebracht werden. Bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises, sollen besonders Einrichtungen in öffentlicher Hand dazu angeregt werden, Ermäßigungen zu erteilen.

Durch mehr Öffentlichkeitsarbeit soll die Bekanntheit der Freiwilligendienste erhöht werden. Eingeführt werden soll zudem eine einheitliche Anerkennungspraxis der Dienste durch die Hochschulen.

Auf der Agenda steht zu dem die Einführung eines Azubi- & Freiwilligentickets. Um den Ausbau von Ermäßigungen im ÖPNV voranzutreiben, braucht es eine Anpassung im Bundesfreiwilligendienstgesetz, damit die Einsatzstellen das Jobticket für Freiwillige bezahlen dürfen.

Welche Haltung haben Sie zu einer Wiedereinführung des Wehrdienstes und wie stehen Sie zu einem verpflichtendem Gesellschaftsjahr?

Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr wird abgelehnt. Jede*r der*die sich freiwillig für einen Dienst entscheidet, soll von der Politik unterstützt werden. Insbesondere Freiwilligendienstleistende gehen ihrer Arbeit mit viel Freude nach und sind den Einsatzstellen somit eine große Hilfe. Dies würde sich durch den Pflichtcharakter ändern und der intrinsischen Motivation junger Menschen aus Sicht der SPD schaden.

Der Fachkräftemangel kann nicht durch ein verpflichtendes Dienstjahr behoben werden, sondern nur durch bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie eine bessere Bezahlung.

Was ist Ihre Grundsätzliche Haltung zu Freiwilligendiensten?

Das Ehrenamt bildet vielerorts einen gesellschaftlichen Grundpfeiler. Daher ist klar, dass das Ehrenamt als Stütze gesellschaftlichen Miteinanders einen besonderen Stellenwert hat. Der Freiwilligendienst ist für viele junge Menschen der Einstieg ins Ehrenamt. Außerdem sollte es landesweit eindeutige Zuständigkeiten und Ansprechpersonen für die Anliegen der Engagierten geben.

Wie möchten Sie die derzeitigen Freiwilligen Dienste in der Zukunft entwickeln?

Die Ehrenamtsstrategie in Schleswig-Hollstein* soll weiterverfolgt werden. Die Freiwilligendienste werden weiterentwickelt und ausgebaut. Dabei muss
auch die Vergütung überprüft werden. Freiwilligen Dienste im Alter sollen gefördert werden.

Haben Sie Konkrete Reformvorhaben für Freiwilligendienste in der nächsten Legislaturperiode?

Die Freiwilligendienstleistenden sollen von der Rundfunkgebühr befreit werden und es soll ein kostengünstiges landesweites ÖPNV-Ticket für Freiwillige eingeführt werden.

Welche Haltung haben Sie zu einer Wiedereinführung des Wehrdienstes und wie stehen Sie zu einem verpflichtendem Gesellschaftsjahr?

Die CDU fordert die Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahrs über die Dauer eines Schuljahres (In diesem Jahr engagieren sich die Schüler*innen regelmäßig an einem Tag in der Woche für eine bestimmte Zeit am Nachmittag in einer frei wählbaren ehrenamtlichen Organisation. Die Erfahrungen sollen regelmäßig über das Jahr im Unterricht thematisiert werden.) Durch das verpflichtende Jahr wird eine erhöhte Beteiligung im Ehrenamt erhofft.

Was ist Ihre Grundsätzliche Haltung zu Freiwilligendiensten?

Freiwilligen Dienste bieten eine wichtige Stütze für unsere Gesellschaft und müssen unterstützt und gefördert werden.

Wie möchten Sie die derzeitigen Freiwilligen Dienste in der Zukunft entwickeln?

Freiwilligen Dienste sollen, durch eine bessere Vernetzung von Einsatzstellen und Freiwilligenagenturen, zugänglicher gemacht werden. Außerdem sollen günstige ÖPNV-Angebote und Fortbildungsmöglichkeiten für Freiwillige geschafft werden.

Haben Sie Konkrete Reformvorhaben für Freiwilligendienste in der nächsten Legislaturperiode?

Bestehende Unterstützungsleistungen wie Ermäßigungen im ÖPNV oder zeitlich befristete Parkmöglichkeiten sollen verbessert werden. Des Weiteren braucht es mehr finanzielle Unterstützung für Freiwillige, die nicht mehr bei ihrer Familie leben. (Hilfe bei Miete und Verpflegung, sowie die grundsätzliche Ausnahme von der Rundfunkgebühr)

Was ist Ihre Grundsätzliche Haltung zu Freiwilligendiensten?

Nach dem Motto „Ehrenamt bracht Hauptamt“ sollen die Strukturen im Hauptamt gestärkt werden, und die Ehrenamtsstrategie des Landes Schleswig Hollstein fortgesetzt werden.

Wie möchten Sie die derzeitigen Freiwilligen Dienste in der Zukunft entwickeln?

Der Beitrag Freiwilliger soll in politischen Diskussionen stärker hervorgehoben werden. In Schulen und bei der Berufsorientierung soll es verstärkte Hinweise auf Möglichkeit von Freiwilligendiensten geben, um diese populärer zu machen.

Haben Sie Konkrete Reformvorhaben für Freiwilligendienste in der nächsten Legislaturperiode?

Freiwillige sollen mehr in die Gesellschaft eingebunden werden, außerdem soll es mehr Freiwilligendienste in Schulen geben, um so die Möglichkeit für einen Perspektivenwechsel zu bieten.

Die Rahmenbedingungen bei Taschengeld und Fahrtkostenzuschüssen sollen verbessert werden

Welche Haltung haben Sie zu einer Wiedereinführung des Wehrdienstes und wie stehen Sie zu einem verpflichtendem Gesellschaftsjahr?

Die FDP ist gegen jeglichen Verpflichtenden Dienst (Wehrdienst/Gesellschaftsjahr), da dies einen Eingriff in die individuelle Freiheit einzelner bedeutet.

Was ist ihre grundsätzliche Haltung zu Freiwilligendiensten?

Anerkannte Freiwilligendienste, welche einen wertvollen Beitrag zur Praxisbildung von Jugendlichen leisten, sollen großzügig gefördert werden. Auch Kinder von Eltern, die ein geringes Einkommen haben, sollen Zugang haben.

Wie möchten Sie die derzeitigen Freiwilligen Dienste in der Zukunft entwickeln?

Die AfD fordert die sofortige Wiedereinsetzung der Wehrpflicht inklusive Ergänzung um ein Gemeinschaftsdienstjahr in den Bereichen Pflege, Feuerwehr und Technisches Hilfswerk.

Haben Sie Konkrete Reformvorhaben für Freiwilligendienste in der nächsten Legislaturperiode?

Die Umsetzung der Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Schaffung eines Gemeinschaftsdienstjahres.

*Ehrenamtsstrategie Schleswig-Holstein:

Durch die Ehrenamtsstrategie sollen Ehrenamtliche mehr Wertschätzung Erfahren. Außerdem sollen die Engagements fördernden Strukturen verbessert werden. Kommunen die ihre Engagement-strukturen verbessern wollen können an einem dementsprechendem Förderprogramm teilnehmen.  Ziel sind unter anderem ein besserer Versicherungsschutz im Ehrenamt. Durch Informationsangebote im Internet und Netzwerktreffen sollen neue Impulse gesetzt werden. Außerdem soll es mehr Ansprechpartner im Land und vor Ort geben.

bundessprecher
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