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Unsere Stellungnahme

Wir haben in Bodelshausen, bei unserem ersten Arbeitstreffen, eine Stellungnahme erarbeitet. Aufgrund der aktuellen Situation, standen andere Arbeiten im Vordergrund, weshalb die Stellungnahme erst jetzt veröffentlicht wird. Unsere Arbeit hat sich aber durchgehend an dieser Stellungnahme orientiert. Auch unsere weiteren „Aktionen“, unsere Arbeit und unsere Ziele basieren auf dieser Stellungnahme.

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Gegen die Langeweile, für die Zeit zu Hause


Hi Freiwillige, dies ist für uns alle keine leichte Zeit, viele von uns müssen hart arbeiten, da Sie in Krankenhäusern oder Pflegeheimen eingesetzt sind und dort in dieser Situation besonders gefordert sind. Dafür vielen Dank, euer Beitrag ist momentan wichtiger dennje. 

Viele sind auch im Homeoffice oder von der Arbeit freigestellt. 

Hier möchten euch ein paar Angebote zeigen, die Ihr in der vermehrten Zeit zu Hause nutzen könnt.

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Statement zum Vorschlag von Frau Giffey

Liebe Freiwilligendienstleistende und Mitmenschen,

wie verschiedene Medienhäuser in Berufung auf die Funken Mediengruppe berichten, möchte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) es Freiwilligendienstleistenden ermöglichen, aufgrund der aktuellen Situation an eine andere Einsatzstelle wechseln zu können. Dies soll über eine ab sofort geltende Ausnahmeregelung möglich sein, die es Bundesfreiwilligendienstleistenden erlaubt auch in einem sogenannten „erweiterten Einsatzbereich“ zu helfen und damit ihre aktuelle Einsatzstelle vorübergehend zu verlassen. Diese Regelung soll für alle Freiwilligendienste gelten und betrifft damit knapp 100.000 Freiwillige. Einen möglichen Wechsel soll man ab der kommenden Woche auf einer Online-Plattform „unbürokratisch und schnell“ beantragen können. Mögliche Einsatzstellen sollen etwa Krankenhäuser, Pflegeheime oder Einrichtungen für die Lebensmittelversorgung von Bedürftigen sein. Eine Verpflichtung die Einsatzstelle zu wechseln soll es aber nicht geben.

Wir als Bundessprecher*Innen begrüßen den Vorschlag der Ministerin. Zur Bewältigung der aktuellen Krise ist jede helfende Hand nötig. Rund 25.000 dieser Freiwilligendienstleistende arbeiten ohnehin bereits im Pflege- oder Sozialbereich und tun dies meist aus Überzeugung, etwas zu einer solidarischen Gesellschaft beizutragen und ihren Mitmenschen zu helfen. Es macht Sinn, diese Bereitschaft in der schwersten Not abzurufen und es Menschen zu ermöglichen, sich freiwillig an der Bewältigung dieser herausfordernden Krise zu beteiligen. 

Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich bei Freiwilligendienstleistenden zumeist um Menschen handelt, die keinerlei Vorausbildung haben und höchstens unterstützende Arbeit leisten dürfen. Das Gebot der Arbeitsmarktneutralität (= Bezeichnung des Prinzips, nach dem es durch den Einsatz von freiwilligen Hilfskräften nicht zu einem Ersatz von hauptberuflichen Tätigen kommen darf) ist besonders in Gesundheits- und Pflegebereich ein Problem in den Freiwilligendiensten. So muss sichergestellt werden, dass Freiwilligendienstleistende in dieser, ohnehin schwierigen Lage, nicht zu sehr eingebunden und belastet werden. Überstunden sowie zu viel Druck und Verantwortung dürfen nicht auf den Schultern der Freiwilligendienstleistenden abgelegt werden. 

Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die unterstützenden Helfer*Innen, trotz der aktuellen Umstände, vor Ihrer Arbeit vernünftig eingearbeitet werden und wie im Bundesfreiwilligendienst üblich eine Person als Ansprechpartner*In zur Verfügung steht. Außerdem ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die ca. 4000 der 25.000 Bundesfreiwilligendienstleistenden mit ihrem Alter der Risikogruppen angehören und durch einen Dienst nicht in Gefahr gebracht werden dürfen. 

Zu guter Letzt bedeutet der Wechsel einer Einsatzstelle im Normalfall auch, dass die Auszahlung des Taschengeldes durch die neue Einsatzstelle erfolgt. Das dies nun aber nicht der Fall ist und die, wegen Corona geschlossenen, meist sozialen Einrichtungen die Freiwilligen im Falle der Inanspruchnahme des Programms von Frau Giffey weiterhin bezahlen sollen, können wir nicht unterstützen. Die Corona-Krise trifft auch diese Einrichtungen wirtschaftlich. Wir fordern das Familienministerium auf, die Einsatzstellen in diesen schwierigen Zeiten zu entlasten und die Auszahlungen des Taschengeldes für unterstützende Freiwillige zu übernehmen. Dabei sollte stets der Höchstsatz von ca. 600€ ausgezahlt werden, um der spontanen und weitreichenden Hilfe der Freiwilligen mit der verdienten Wertschätzung zu begegnen.

Wir möchten alle Freiwilligendienstleistenden ermutigen, sich in diesen Zeiten solidarisch mit seinen Mitmenschen zu zeigen und den Wechsel, sofern möglich und gewünscht, in Anspruch zu nehmen. Viele Einrichtungen, die einen Bundesfreiwilligendienst anbieten, haben ihren Betrieb stark eingeschränkt und Freiwilligendienstleistende von ihrem Dienst befreit. Wir wissen, dass das teilweise bedeuten kann, dass Freiwilligendiensleistende ihren Einsatz in einer ganz anderen Stelle weiterführen als bisher. Doch das gilt es als Chance zu sehen, einen Einblick in einen weiteren wichtigen Bereich unseres Zusammenlebens zu bekommen und als eine Möglichkeit, um sich weiter einbringen zu können. Der Bundesfreiwilligendienst ist schließlich Zeit, um für einander da zu sein.

Bleibt gesund und gebt aufeinander acht.

Eure Bundessprecher

O-Töne:

Lea Hetzinger (BFD-Bundessprecherin 2020) im Live-Interview mit Deutschlandfunk-Radio / Artikel zum Live-Interview

Quellen: 

https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-giffey-helfer-aus-freiwilligendiensten-zum-corona.1939.de.html?drn:news_id=1117440 (Stand 05.04.2020)

https://www.tah.de/lokales/lokalnachrichten/news-single/giffey-ermuntert-freiwilligendienste-zum-kriseneinsatz-gegen-corona-1.html (Stand 05.04.2020)

https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsmarktneutralität (Stand 05.04.2020)

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