Die BFD-Beiratssitzung 2019 in Berlin

Die Beiratssitzung ist die jährliche Tagung des Gremiums, welches das BMFSFJ in Fragen des BFD berät. Anwesend waren verschiedene Vertreter*innen vom BMFSFJ und vom Bundesamt für zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Außerdem Vertreter*innen einiger Zentralstellen und Länder und eben auch sieben der 14 Bundessprecher*innen – in unserem Fall dann kurzfristig leider nur noch sechs.

Einen kurzen Abriss über die Ergebnisse der Tagung wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten 🙂

Die Beiratssitzung fand am 06.06.2019 in Berlin statt. Fast alle Bundessprecher*innen reisten schon am Mittag vorher an, sodass wir uns noch einmal treffen und vorbereiten konnten – wir füllten schließlich einen ganzen Tagesordnungspunkt á eineinhalb Zeitstunden aus!

Tags darauf ging es nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück ins BMFSFJ.

Herr Steegmanns, Unterabteilungsleiter für Engagementpolitik, begrüßte alle Teilnehmenden und führte uns durch die Tagesordnung. Er beantwortete auch einen Großteil der Fragen, die wir und andere stellten.

Ein großes Problem aller Freiwilligendienste ist, dass die Gelder, die für 2019 im Haushaltsplan dazugekommen sind, 2020 voraussichtlich nicht mehr verfügbar sein werden. Das erschwert die Umsetzung des Konzeptes
für ein Jugendfreiwilligenjahr von Frau Dr. Giffey. Alle Beteiligten zeigten sich enttäuscht bis empört.

Auch unser Bericht war gespickt von Vorstellungen eines BFD, der ohne diese Gelder schwer realisierbar ist. Nichtsdestotrotz haben wir dem Ministerium und den anderen Beteiligten unsere Stellungnahme zum Konzept für ein Jugendfreiwilligenjahr, insbesondere im Punkt #freiefahrtfürfreiwillige vorgestellt. Ausführlich haben wir auch über das BFD-Bundessprecher*innensystem gesprochen, das unserer Meinung nach scheindemokratisch ist und dringend überarbeitet werden muss.

In der Diskussion über diese Punkte wurden wir leider viel enttäuscht. Vieles ist aufgrund des BFD-Gesetzes oder anderer Gesetze, die die Ministerien einbeziehen, schwierig. Für uns bedeutet das aber nicht, aufzugeben, sondern nach Möglichkeiten zu suchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen oder Gesetzeslücken zu nutzen. Bei #freiefahrtfürfreiwillige haben wir schließlich auch vor der Beiratssitzung Verkehrsverbünde angeschrieben und nach Vergünstigungen für Freiwillige gefragt.

In einem von uns angesprochenen Punkt wurden wir hingegen ganz und gar nicht enttäuscht: Wir berichteten von den Bedingungen für Freiwillige in der Pflege. Dort konnte eine Sprecherin von uns direkt von eigenen Erfahrungen berichten. Wir Sprecher*innen haben aufgeführt, dass einige Freiwillige als günstige Arbeitskraft missbraucht werden und sich das selbstverständlich und möglichst schnell ändern muss. Das BMFSFJ sowie viele Zentralstellen nahmen sich das Thema sehr zu Herzen und versprachen, sich eingehend darum zu kümmern.

Trotz des allgemeinen Unmutes, der wegen der Gelderkürzung herrschte, hat uns die Beiratssitzung vorangebracht. Wir konnten viele Dinge, die uns wichtig sind, an das Ministerium und an die anderen Akteur*innen herantragen und sie dafür sensibilisieren. Wir konnten auch zeigen, dass wir nicht aufgeben werden, Ziele wie die Reform des Sprecher*innensystems und #freiefahrtfürfreiwillige zu verfolgen, da wir viele gute Argumente vorbringen konnten und lange diskutiert haben. Besonders das Bewusstsein, dass die Anwesenden jetzt über die Probleme des BFDs in der Pflege haben, verbuchen wir als vollen Erfolg unsererseits.

bundessprecher
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